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Insel der Frauen (Splitter, 2016)

451 MB – cbr

Im Sommer 1914 haben die Bewohner einer abgelegenen bretonischen Insel genug mit dem Fischfang und der bevorstehenden Ernte zu tun. Die Ereignisse auf dem Festland kĂĽmmern sie wenig, erst recht nicht, was auf dem fernen Balkan passiert. Doch dann wird die Generalmobilmachung verhängt, und wie der Schulmeister sagt: »Keine Insel ist in Sicherheit vor einem Kontinent voller Dummköpfe.« Also ziehen die Männer in den Krieg, und zurĂĽck bleiben bloĂź Kinder, Alte und die Frauen. Und der junge MaĂ«l, der dank seinem KlumpfuĂź nicht kriegstauglich ist. Den Frauen obliegt es nun, die Lasten des Alltags ganz alleine zu bewältigen. Doch neben der harten Arbeit und der Sorge um ihre Angehörigen im Krieg empfinden es manche auch als Befreiung, ihr Leben selbst, ohne ständige männliche Bevormundung, in die Hand nehmen zu können. Auch fĂĽr MaĂ«l bedeuten diese Umwälzungen eine Erlösung. Endlich ist er nicht mehr nur der KrĂĽppel, der AuĂźenseiter, von seinem Vater schikaniert. Und da man ihn als Postboten verpflichtet hat, fällt ihm eine SchlĂĽsselrolle im insularen Kriegsalltag zu. Er bringt Nachrichten von der Front – oder auch nicht, wenn sie ihm allzu bedrĂĽckend erscheinen. Und nach und nach beginnen sich die Frauen zudem, fĂĽr ihn als das letzte auf der Insel verbliebene männliche Wesen zu interessieren, wenn sie Trost brauchen, Zärtlichkeit suchen oder körperliche Nähe. Nicht lange, und MaĂ«l fängt an, seine Machtposition zu genieĂźen, zumal der Krieg sich hinzieht. Doch irgendwann ist auch das vorbei…

Nach »Tatort Tahiti« ist es bereits das zweite Mal, dass Didier Quella-Guyot (Text) und SĂ©bastien Morice (Zeichnungen) einen entlegenen, isolierten Schauplatz wählen fĂĽr ein Drama in exotischer, wenn nicht extremer Besetzung. Das alles angesichts der Schrecken eines fernen, unfassbaren Krieges und ihrer verstörenden Auswirkungen auf jeden Einzelnen. So entsteht eine packende Geschichte gemischter GefĂĽhle, die lange nachhallt – vor einer faszinierenden Landschaft im Hintergrund, voller betörend schöner Bilder.

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