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Beschreibung:
In dem vorliegenden Buch soll die Symbiose von Volksstaat und Verbrechen sichtbar gemacht werden. DafĂĽr gilt es, den immer noch verbreiteten historiografischen Ansatz zu ĂĽberwinden, der die so offensichtlich grausame Seite des Nationalsozialismus von denjenigen politischen Aktionen isoliert, die dasselbe Regime fĂĽr die Mehrheit der Deutschen so attraktiv machte. Im Zentrum steht die Absicht, die Verbrechen historisch angemessen in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts einzuordnen. Die Genesis des Holocaust erschlieĂźt sich eben nicht allein aus den SchriftstĂĽcken, die das Rubrum »Judenfrage« auf dem Aktendeckel tragen. Damit wird die Leistung der weit ĂĽberwiegend verbrechenszentrierten Geschichtsschreibung zur NS-Zeit nicht geschmälert. Das Fragen nach den Voraussetzungen dieser Verbrechen entspricht meinem Zugang und bildete die innere Feder – auch fĂĽr dieses Buch.
Die NSDAP stützte sich auf die Lehre von der Ungleichheit der Rassen und versprach den Deutschen im selben Atemzug mehr Chancengleichheit, als es sie während des Kaiserreichs und noch während der Republik in Deutschland gegeben hatte. In der Praxis geschah das auf Kosten anderer, mit den Mitteln des Raub- und Rassenkrieges. Aus der Innenschau schien sich im Rassenkampf das Ende des Klassenkampfes anzudeuten. So gesehen, propagierte die NSDAP eine der sozial- und nationalrevolutionären Utopien des vergangenen Jahrhunderts. Das machte sie populär. Daraus bezog sie ihre verbrecherischen Energien. Hitler sprach vom »Aufbau des sozialen Volksstaats«, eines »Sozialstaats«, der vorbildlich sein werde und in dem »alle [sozialen] Schranken immer mehr einzureißen« seien.
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