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Francois Schuiten – Die geheimnisvollen Städte (Feest, Schreiber und Leser, Castermann (FR))

6,50 GB – cbr

Das Unternehmen der „Geheimnisvollen Städte“, 1983 von Benoît Peeters und François Schuiten mit dem Comic-Band „Die Mauern von Samaris“ begonnen, beruht grundsätzlich auf dem Prinzip der optischen Täuschung. Ebenso geht es aber in den Erzählungen und Materialbänden, auch um das Durchbrechen von Mechanismen des sozialen oder des Selbstbetrugs.

So entsteht oft ein eigentümliches Spannungsverhältnis zwischen den gigantischen Architekturphantasien Schuitens, die die Serie prägen, und Peeters‘ Figuren, die verloren durch die Gebäudefluchten und Stadtlandschaften von übermenschlichen Ausmaßen irren, in die Rolle von Außenseitern und Ausgestoßenen geraten und sich schließlich gezwungen sehen, den Kampf des Einzelnen gegen einen scheinbar perfekt durchorganisierten Apparat aufzunehmen.
Die Legende der geheimnisvollen Städten ist ein eklektisches, trickreiches Patchwork, zusammengesetzt aus Motiven der Romantik wie der mechanischen Illusion, klassischer SF – allerdings à la Jules Verne, da sich Schuiten ausschließlich der Stilformen um die Jahrhundertwende bedient – und eines magischen Realismus insofern, als gelegentlich historische Namen, Personen und Zustände zitiert oder lediglich leicht verfremdet einbezogen werden.

Die Zeichnungen von Die geheimnisvollen Städte sind typisch für Schuitens Stil In seiner klaren und deutlichen Strichführung zeigt sich seine Zugehörigkeit zur ligne claire. Der starke Einfluss der Architektur auf sein Werk spiegelt sich in den Baustilen der Städte, die von Art déco, Jugendstil und dem gigantomanischen Stil des Rokokoarchitekten und -malers Giovanni Battista Piranesi geprägt sind.

Charakteristisch für fast alle Städte sind Kleidung und Technik des 19. bzw. beginnenden 20. Jahrhunderts (Zeppeline, eiserne Eisenbahnbrücken). Typisch für das literarische Genre des Steampunks werden diese Stilmittel viktorianischer und wilhelminischer Kleidung, Sprache, Technik und Technikoptimismus mit futuristischen Techniken und utopischen bzw. dystopischen Alternativwelten bzw. -historien verknüpft; Dampfkraft und mechanische Uhrwerke finden oft in einer Technik Verwendung, wie sie erst später mittels der Elektrizität Wirklichkeit wurde, wogegen die Nutzung von Elektrizität selbst bis auf vereinzelte Verwendung etwa von Telegraphen noch recht selten ist, und dem elektrischen Strom als utopischer Zukunftsenergie werden ähnliche mystische Heilungskräfte wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts der Atomenergie zugesprochen.

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